Zugfahrt durch das Hochland
Für viele Touristen ist die wildromantische Fahrt durch die Bergwelt der Insel eines der großartigsten Erlebnisse im Urlaub.
Die Reise entlang von Teeplantagen, Schluchten, Wasserfällen über Dutzende Brücken und durch zahlreiche Tunnel sowie das bunte Treiben an den Bahnhöfen und in den Zügen bleiben unvergesslich.
Damit die Fahrt nicht zum Desaster wird, sollte man diese jedoch gut vorbereiten. Hierfür meine nachfolgenden Tipps, für die ich einiges an Lehrgeld gezahlt habe, das ich Euch ersparen möchte. Also dann: auf durch die Berge Sri Lankas auf einer der reizvollsten Bahnstrecken der Welt. Und dies in gemächlichem Tempo, denn der Zug fährt im Schnitt nur 30 Kilometer pro Stunde, denn es sind Hunderte von Höhenmetern zu überwinden und die Gleise, nun ja, sind historisch.
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Reservierung im voraus
Ich habe dreimal versucht, spontan mit dem Hochlandzug zu fahren. Die Bilanz: einmal sind wir gar nicht in den Zug gekommen (in Haputale), einmal stand ich 60 Minuten in einem komplett überfüllten Zug, ohne auch nur irgendetwas sehen, geschweige denn Fotos machen zu können (von Ohiya aus nach Haputale). Das dritte Mal gab es noch ein paar freie Plätze in der Holzklasse (3.Klasse) und wir konnten in der offenen Wagontür sitzen- perfekt zum Fotografieren und Filmen und wunderbar luftig (von Bandarawela nach Ella). Aber da hatten wir wohl nur Riesenglück, dass der Zug nicht wie üblich knackevoll war.
Fazit: Wer keine böse Überraschung erleben will, muss unbedingt (möglichst lange) vorher seine Tickets buchen. Karten für den Panoramawagen zu bekommen wird immer schwieriger, aber auch mit der 2. Klasse ist man gut bedient. Von Ella nach Nanu Oya kostet die Fahrt 2. Klasse um die 600 Rupien im blauen „Chinese Train“. Da sich wenige Einheimische diese gehobene Variante gönnen, ist sie meist relativ leer und Ihr könnt nach beiden Seiten aus dem Fenster schauen. Wer hier sicher gehen will, bucht sich einfach einen Platz rechts und einen links am Fenster, was bei genannten Preisen zu verschmerzen ist.
Reservierungen können auch in den größeren Stationen an der Westküste vorgenommen werden, also z.B. in Colombo, Galle oder Bentota. Bei Rundreisen sollte der Guide das für Euch erledigen, fragt aber zur Sicherheit vorher nach, wie er die Zugfahrt organisieren will.
Gern könnt Ihr Euch natürlich auch über mich an unseren erfahrenen Reiseleiter Neel wenden.
Nochmals mein Tipp: „Blue chinese Train“, 2nd class. Es gibt auch noch den Radhjani Express, der aber Stand 02/18 wegen Wartung nicht verkehrt.
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Warme Kleidung mitführen
Außer im Panoramawagen stehen in den Zügen die Fenster und Türen offen und es gibt keine Heizung. Oberhalb von 1500 Metern ist es oft empfindlich kühl, also statt 30 im Tiefland sind es dann mitunter nur noch 15 Grad. Darauf solltet Ihr vorbereitet sein und Jacken und Pullover, Schals und Mützen dabei haben, denn selbstredend zieht es auch mächtig.
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Getränke und Verpflegung mitnehmen
Für rund 3 Stunden Fahrt kann etwas Proviant nicht schaden. Zwar werden gelegentlich Snacks von fliegenden Händlern angeboten, aber für unsere empfindlichen Touristenmägen sind diese Angebote ungewisser Herkunft nicht immer das Richtige. Zumal Ihr Euch auf
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Katastrophale Toiletten gefasst machen müsst
Am besten verkneift Ihr Euch den Besuch und für den Fall der Fälle bringt Euch Toilettenpapier und Händedesinfektion mit.
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Besser von Ella oder Haputale Richtung Kandy als umgekehrt fahren
Meine Erfahrung ist, dass die Züge aus Richtung Kandy oft wesentlich voller sind, warum auch immer. Wenn Ihr aber die Fahrkarten wie oben beschrieben reserviert habt, sollte das keine große Rolle spielen.
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Möglichst nicht an Sonn- und Feiertagen mit der Bahn unterwegs sein
Wie generell bei Touren und dem Besuch von Sehenswürdigkeiten solltet Ihr Euch wenn möglich auf „normale“ Werktage konzentrieren, um Heerscharen von Ausflüglern aus dem Weg zu gehen.
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Der spektakulärste Abschnitt ist der zwischen Ella und Nuwara Eliya
Oder die Kurzvariante von Haputale nach Ohiya bzw. Nanu Oya nach Hatton durch das klassische Tealand.
Ohiya ist übrigens auch der Bahnhof, von dem aus Ihr am schnellsten nach Horton Plains kommt.
Die Strecke von Nuwara Eliya (=Bahnstation Nanu Oya) und Kandy bietet dagegen weniger Hochland- und Teeplantagencharakteristik.
Hatton ist am dichtesten bei Adams Peak.
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Selbstverständlich sollte die Fotoausrüstung auch gut vorbereitet werden
Ein Ersatzakku empfiehlt sich, denn Züge auf Sri Lanka sind keine deutschen ICE´s mit Steckdosen, WLAN und sonstigen Annehmlichkeiten. Auch auf den Bahnhöfen sind Geschäfte und Imbissstände Fehlanzeige oder sehr gewöhnungsbedürftig.
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Versucht leicht zu reisen
Mit schweren Koffern und riesigen Rucksäcken wird es in vollen Zügen sehr eng und ohne Reservierung fährt der Zug womöglich ohne Euch ab. Außerdem seid Ihr natürlich bei der Suche nach einem optimalen Platz damit extrem im Hintertreffen.
Viele weitere englischsprachige Informationen und Zugfahrpläne findet Ihr auf der großartigen Seite