Persönlicher Reiseblog Sri Lanka Reise Dezember 2024 bis Januar 2025
22.12.24 Abflug von Frankfurt mit Etihad, 3 Stunden Zwischenstopp in Abu Dhabi (Dubai Schokolade für 20 Euro nicht gekauft); 1. Teilstrecke mit Boeing 777 sehr gut, für 60 Euro mehr Beinfreiheit, Entertainement und Catering für economy gut und reichlich
23.12.24 Weiterflug nach Colombo mit Airbus 320, eng, kein Bordkino, Catering okay, für 4,5 Stunden Flugzeit zu spartanisch von Etihad; Ankunft leicht verspätet
Die Passkontrolle verläuft zügig und ohne Probleme. Hier erweist es sich von Vorteil, wenn man nach dem Aussteigen die Beine in die Hand nimmt und die Einreisekarte vorher online ausfüllt.
Danach kaufen wir noch 1,5 Liter Spirituosen pro Person im Duty free für die anstehenden Feierlichkeiten, denn im Land ist Hochprozentiger und auch Wein mittlerweile sehr teuer. Wein zum Beispiel nicht mehr unter 10 Euro pro Flasche im Einkauf zu haben und da reden wir nicht über Spitzenwein. Bier (650 ml) liegt im Restaurant bei ca. 3 Euro. Zigaretten pro Schachtel schlagen mit 10 Euro heftig zu Buche, Raucher seid gewarnt und vorbereitet 🙂
Wie auch immer: nach dem Shoppen sind unsere Koffer auch schon da, es geht wirklich alles sehr flott in Colombo, könnte sich der Flughafen in Frankfurt mal ein Beispiel nehmen, wo man nach der Landung oft ne Stunde braucht, bevor man sein Gepäck wieder hat.
Beim Zoll in der grünen Reihe auch keine Nachfragen und schon sind wir in der Ankunftshalle.
Dort können SIM-Karten erworben werden, wir bevorzugen Dialog oder SLT.
Geldautomaten auch in der Ankunftshalle, BOC erhebt aktuell keine Gebühr (ohne Gewähr für die Zukunft).
Geldtausch in Dollar etc. nicht notwendig, Euro/SFR wird überall
akzeptiert. Mit Kreditkarten (speziell mit VISA hatte ich nie Sorgen)
kann Geld abgehoben werden, EC-Karten sind für SL nicht freigegeben, also ungeeignet.
Der Kurs liegt aktuell bei ca. 1 zu 300 und ist annähernd gleich bei der Abhebung am Automaten oder Bartausch in der Wechselstube. Auf der Bank oder gar im Hotel gibt es deutlich weniger.
Danach geht es schnurstracks auf die Autobahn und nach anderthalb Stunden sind wir in unserem familiären Hotel am Koggala Beach abseits vom Touristengewimmel
Also alles easy und safe in Sri Lanka.
Nach der langen Anreise stehen aber nun zunächst Baden und Relaxen auf der Tagesordnung. Die Welle sind zwar noch stark vom abklingenden Monsun, dafür ist aber das Wetter prächtig.
27.Dezember 2024
Heute wollen wir am vormittag durch das Holländische Fort von Galle bummeln.
Neben den gewaltigen Festungsanlagen, dem Leuchtturm, der Moschee und der Holländischen Kirche bestechen hier vor allem die historischen Stadtvillen mit ihren holzverkleideten Veranden sowie den schattenspendenden Innenhöfen. Nirgendwo sonst wird man in Sri Lanka eine solche Dichte an Restaurants, Cafes, Kunstgewerbeläden und Galerien finden. Es geht sehr quirlig zu, aber im Gegensatz zu anderen Städten ist die Altstadt von Galle geradezu verkehrsberuhigt, denn hier rasen, drängeln und hupen keine Busse des ÖPNV- für mich eines der größten Übel des sonst so gemächlichen Landes.
In der Pedlarstreet gönnen wir uns hausgemachte Limonade in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Sagt vorher an “less sugar please”, wenn Ihr es wie ich nicht so süß mögt.
Nach dieser willkommenen Erfrischung im kühlen Patio schlendern wir die Pedlar weiter in Richtung Old Dutch Hospital, werfen noch einen Blick in den einen oder anderen Andenken- und Klamottenladen und nehmen dann im “Starbeans” auf der oberen Terasse des vor einigen Jahren umgebauten Krankenhauses Platz. Mein absoluter Lieblingsplatz, um ein Bierchen in Galle zu trinken: herrlicher Blick über die Bucht zur besuchenswerten Peace Pagoda. Preislich auch okay.
Noch ein Tipp: als Weltkulturerbe ist die Holländische Festung natürlich ein Magnet für Reisegruppen. Deshalb besser möglichst früh oder am Abend besuchen. Dann herrschen auch angenehmere Temperaturen.
28. und 29.12. 2024
Der lange und breite Sandstrand (Koggala Beach), an dem sich unser Hotel befindet wird nördlich und südlich von Lagunen begrenzt, wo Du vor Wellen geschützt baden kannst. Bei Koggala wirst Du mit etwas Glück (oder Geld) beim Planschen auch eines der bekanntesten Motive Sri Lankas sehen: die Stelzenfischer.
Auf der anderen Seite in Richtung Unawatuna gibt es die “Turtle Bay”, wo riesige Schildkröten bis ans Ufer kommen, wohl vor allem, weil sie dort regelmäßig gefüttert werden. Es ist schwer, sich dem Reiz zu entziehen, bitte haltet aber Abstand und lasst den Tieren genug Platz, um sich stressfrei entfernen zu können.
02.Januar 2025 Beginn unserer Rundreise mit Yala NP
03.30 Uhr brechen wir auf Richtung Yala-Nationalpark, haben aber dieses Mal Block 3 ausgewählt, der von Kataragama au zu erreichen ist. Um es vorwegzunehmen: Block 1, also der südlichere Teil, ist landschaftlich und von der Tiervielfalt her interessanter. Aber nach etlichen Besuchen dort wollten wir nun die andere Seite kennenlernen. Leider hatte es schon heftig die Tage zuvor geregnet und auch dieser 2.Tag im neuen Jahr war sehr feucht. Vermutlich besteht unter solchen Bedingungen wenig Anlass für Elefanten und Leoparden, sich auf den Weg zu Wasserlöchern zu machen. Immerhin sahen wir einen Elefanten aus großer Entfernung.
Ansonsten sehr viele Rehe, Affen, einen Adler, ein Krokodil, dass an einem Wehr auf die Marabus schielte, Pfauen, einen Adler, Bienenfresser, Schakale, einen wilden Hahn, einen Leguan. Im Gegensatz zu Block 1 auch keine Büffel und Wildschweine.
Also alles in allem eine recht unspektakuläre Safari. Etwas Dramatik kam erst auf, als einer der Jeeps im Schlamm umzukippen drohte, sich dann aber meisterhaft aus dem Modder auf den Weg zurück kämpfte.
Mein Tipp zu Yala: Bevorzugt beim ersten Besuch Block 1, also den Eingang bei Tissamaharama.
Nächster Stopp: Skanda- oder Muruka-Tempel in Kataragama
Einer der Gründe für Block 3 von Yala war, dass ich bisher noch nie in Kataragama mit seinem heiligen Tempel von herausragender Bedeutung für beinahe alle Menschen in Sri Lanka war. Deshalb ist der Ort eine bedeutsame Pilgerstätte und Austragungsstelle des bedeutendsten religiösen Festivals im Juli, dass mit der Esala Perahera in Kandy gleichzieht. Man kann sagen: hier betet und bittet das ganze Land. Egal, ob aus Frömmigkeit oder aus praktischeren Motiven wie Gesundheit, Wohlstand oder der Verschonung von Unfällen im Straßenverkehr. Ob das die Kasko-Versicherung unnötig macht, kann ich allerdings nicht sagen. Namensgebung, Bedeutung und Geschichte des Katagaram-Tempels ist im Link erklärt. Beeindruckend auch die riesengroßen Bodhi-Bäume (lat.: Ficus religiosa) im buddhistischen Teil. Und, sorry, die respektlosen Affen, die auf sämtlichen Gottesskulpturen rumturnen. In Erinnerung bleiben auch die vielen Pfauenfiguren, denn ein Pfau war das Vehikel des Gottes von Katagarama alias Skanda alias Muruka, weshalb er als heilig verehrt wird und über seine Funktion als Fortbewegungsmittel sind wir auch wieder bei der Kfz-Versicherung 🙂
Weitere Fotos werde ich in meiner Sri Lanka Fotogalerie ablegen.
Sri Lanka ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen und in Kataragama seid Ihr mittendrin und jeder Srilankaner wird anerkennend schauen, wenn Ih ihm erzählt, dass Ihr dort gewesen seid.
Noch zwei Tipps: wenn Euch die Sage um Gott Skanda und die verwirrende Vielfalt an Symbolen, Figuren und Schreinen in dieser riesigen Anlage näher interessieren, engagiert einen Spezialführer in Eurer Muttersprache oder findet eine technische Lösung, um mehr zu erfahren. Und zweitens: besucht außerdem die Dagoba Kiri Vihera, denn in ihr soll sich eine Locke Buddhas befinden. Also eine weitere heilige Wallfahrtstätte für jede Buddhist*in auf der Insel.
Aufgrund des anhaltenden Regens machen wir uns aber sofort auf den Weg nach Ella, das wir noch im Hellen erreichen wollen, denn von unserem Hotel haben wir einen fantastischen Blick auf den Little Adams Peak.
Und dann war da ja auch noch der Ravana Wasserfall ein paar km vor Ella: einer der prächtigsten des Landes und an diesem 2. Januar 2025 aufgrund der heftigen Regenfälle zuvor auch mit viel Wasser.
Und last but not least die Nine Arches Bridge, die großartige Eisenbahnbrücke bei Ella.
Hier hatten wir Glück, denn gerade hielt auf ihr ein Zug, der sich kurz darauf mit viel Gehupe in Bewegung setzte.
Zugfahrt von Ella bis Nanu Oya und weiter durch das Teeland nach Kandy
Am 2.Tag der Tour geht es um 8.54 weiter mit dem legendären Hochlandzug von Ella bis nach Nanu Oya. An anderer Stelle habe ich mehr dazu geschrieben. Dort findet Ihr auch tolle Neuigkeiten für die Buchung der Tickets. Unsere Fahrt an diesem Tag dauert ca. 2,5 Stunden. Wer diese Zeit verkürzen will, dem empfehle ich nur den Abschnitt von Ambewela bis Nanu Oya zu bereisen, der die schönsten Ausblicke auf Wasserfälle und Teeplantagen bietet. Da dieser Abschnitt etwas tiefer liegt, sinkt auch das Risiko, nur Wolken zu sehen wie es uns am 3.1.25 passierte. Beeindruckend an diesem Tag waren die Arbeiter, die unter härtesten Bedingungen die Strecke in Schuss halten und gegen Erdrutsche sichern. Hut ab! Gerade die Deutschen wissen ja, wie schwer es selbst im Flachland ist, das Schienennetz intakt zu halten 🙂
Hier erfährst Du, über welche Verarbeitungsstufen die Teeblätter in die Tüte kommen, was grünen und schwarzen Tee unterscheidet und welche qualitativen und geschmacklichen Unterschiede es zwischen den Teesorten gibt. Eine kleine Verkostung war inklusive und zum Abschluss bekommen wir noch einen Korb an die Stirn gehängt und dürfen nun selbst pflücken, halten aber nicht lange durch. Unvorstellbar, dass die Pflückerinnen 20 Kilo pro Tag ernten- höchsten Respekt.
Und weiter geht´s bergab Richtung Kandy. Leider sind wir zeitlich knapp dran und können so nur einen Blick aus der Ferne auf den Ambuluwawa Tower erhaschen, der seit einiger Zeit einen Hype in den sozialen Medien erlebt. Bitte plant also genug Zeit für den Abstecher ein und beachtet die Öffnungszeiten.
Wir schaffen es dagegen gerade noch rechtzeitig zur Kandy Dance Vorführung. Vielleicht nicht jedermans Sache, wir aber waren begeistert von der Professionalität der Truppe, den Kostümen, der Artistik, den temperamentvollen Rhythmen, den Lichteffekten und der Feuershow am Ende. Jeder Besucher erhält zudem einen Flyer, der den Hintergrund der einzelnen Tänze erhellt und Einblick in hiesige Traditionen und Bräuche gibt. Sehr aufschlussreich.
Tag 3: Free Jazz im Hindutempel Matale, Botanischer Garten und Zahntempel in Kandy
Heute geht es früh von Kandy nach Matale zum berühmten Muthumariamman Hindu Temple. Ein prächtiges, reich verziertes Bauwerk. Im Gegensatz zum Zahntempel können wir uns ohne Geschiebe bewegen und nehmen uns viel Zeit, die Schreine für die diversen Gottheiten anzuschauen und zu fotografieren. Immer wieder werden die Skulpturen mit Milchwasser übergossen: ein Ritual, dass wir so vom Buddhismus nicht kennen. Zu unserem großen Glück können wir eine Gebetszeremonie miterleben, die von Trommeln und einem traditionellen Blasinstrument, einer Nadaswaram, musikalisch umrahmt wird. Der wirklich fesselnde, dramatisch inszenierte Sound hat mich zur Überschrift für diesen Tag animiert. Sehr anrührend.
Danach kurzer Abstecher in einen Kräutergarten, wo Pfeffer, Kakaoblüten, Kaffee, Muskat, Jackfrüchte und vieles mehr in natura zu sehen ist. Der unvermeidlichen Verkaufsshow entziehen wir uns elegant mit dem Hinweis auf Zeitdruck, denn heute stehen noch der Botanische Garten in Kandy und der Zahntempel auf unserem Programm. Bilder dazu in den Links.
Zwei Tipps dazu: im sehr weitläufigen Botanischen Garten kann man sich jetzt auch mit E-Mobilen rumfahren lassen, muss aber vorher reservieren.
Im Zahntempel defilieren wir am Abend vor der Öffnung des Schreins, in dem sich die Schatulle mit dem Zahn Buddhas befindet, an diesem vorbei. Modelle des prachtvollen Gefäßes in Form einer goldenen, mit Edelsteinen übersäten Stupa, sind an anderen Stellen im Tempel ausgestellt. Das Original ist sowieso lediglich aus gehöriger Entfernung, in riesigem Gedränge und somit für den Einzelnen nur für Augenblicke zu sehen. Das 30 minütige Anstehen dafür haben wir uns also gespart und für einen Rundgang inklusive des Besuchs der Palmblattbibliothek sowie des Schreins mit dem kristallenen Buddha genutzt.
4.Tag unserer Rundreise: Elefantenwaisenhaus und Flussfahrt
Wie oben berichtet, war unser Erfolg bei der Sichtung wilder Elefanten in Yala sehr bescheiden, weshalb wir den Dickhäutern im Elefantenwaisenhaus näher kommen wollen. Eine Unternehmung über die die Meinungen auseinander gehen. Neben dem hehren Ziel der Aufnahme in der freien Natur verwaister junger Elefanten geht es hier sicher auch um viel Geld, den Pinnawala ist ein Touristenmagnet und die Auswilderung der Tiere verläuft deshalb sicher oft im Sande. Die Anlage hat also Zoocharakter: allerdings mit großen Weideflächen und die größte Attraktion- das ausgiebige Bad im Fluss- bekommt den Tieren sicher zusätzlich.
An Futter mangelt es dem Anschein nach auch nicht und mittlerweile können die Besucher die Tiere auch selbst mit Obst füttern. Außerdem kann man nun am Fluss zu den Eles in den Fluss steigen, sie streicheln und waschen. Dafür muss man aber vorher ein Extraticket lösen. Aber auch ohne das war es ein großes Vergnügen, den Tieren beim Baden, Spielen und Stapfen durch das malerische Flussbett von der Aussichtsterasse zuzuschauen. Wir sollten also den Finger nicht zu sehr erheben, denn ich denke in europäischen Zoos geht es den Riesen nicht besser. Zudem bietet Sri Lanka 7000 frei lebenden Elefanten Heimstatt und meistert klaglos die unvermeidlichen Gefahren für die Menschen und die Risiken für die Landwirtschaft. Wir erinnern uns an die Wolfsdiskussion in Deutschland oder den einen “Problembären” in Bayern. Darüber kann man in Sri Lanka nur müde lächeln.
Nach 2 Stunden bei den Dickhäutern geht es zurück in unser Strandhotel. Aber wir gönnen uns unterwegs noch eine Bootssafari auf dem Madu River. Zu sehen gibt es dort Mangroven, Warane, Eisvögel, Affen, kreisende Fischadler und gelegentlich auch Flusskrokodile. Wer mag kann sich hier auch die Füße von Knabberfischen bearbeiten lassen. Wir ziehen einen Besuch auf der sogenannten Zimtinsel vor, wo uns die traditionelle Gewinnung von Zimtöl und Zimtstangen demonstriert wird. Wieder was dazugelernt.
Zur Fotogalerie mit den Impressionen unserer Sri Lanka Reise 2025