2-Tagestour zum Raften und zum Adams Peak
Startvorbereitungen für das Raften
Am 23.12.18 brechen wir früh 6.30 Uhr von Habaraduwa auf. Auf der Autobahn sind wir nach 1,5 Stunden an der Ausfahrt Boralugoda, von wo wir die A4 über Avissawella nach Kitulgala nehmen. Dort treffen wir 11.30 Uhr ein und binnen 10 Minuten haben wir schon die Rettungswesten und Helme für das Rafting angelegt. Wir sind mit dem Guide nur zu dritt im Schlauchboot und zahlen je 2500 Rs. Und es geht sofort los. Super!
Ich hatte 2007 schon mal einen Versuch gemacht, allerdings war der Pegelstand des Kelani-River damals so niedrig, dass es nur für eine beschauliche Paddeltour reichte. Heute sieht es besser aus. Unser Kapitän erklärt uns, dass im oberen Teil des Flusses ein Stausee zur Stromproduktion ist und je nach Energiebedarf der Durchfluß geregelt wird. Je weiter es zum Ende der Trockenzeit geht (April), desto mehr nimmt das Wasser im Stausee ab und die Energiebehörde drosselt die Stromerzeugung. Damit wird es dann auch für die Rafter eng.
Wir jedenfalls haben Glück und als komplette Neulinge auch genug Nervenkitzel. Die Strecke ist ca. 5 km lang und neben dem sportlichen Aspekt bietet sie ein fantastisches Naturerlebnis, die Landschaft und das Flussbett mit seinen gewaltigen Felsen sind überwältigend. Unser Guide sorgt dafür, dass wir immer wieder durch kühles Flusswasser erfrischt werden und im unteren, ruhigeren Teil gab es dann noch ein Vollbad im Kelani, dessen Quelle übrigens auf dem Adams Peak liegt. Da soll es ja als nächstes hingehen.
Wir sind am Ende der Strecke angelangt, hier kann auch gebadet werden.
Lunch Mittagessen in Kitulgala Rafters Retreat
Vorher gönnen wir uns noch ein üppiges Mittagsmahl (Buffet für 1300 Rupien) auf der Terrasse des Rafters Retreat und genießen die idyllische Atmosphäre bei großartigem Wetter.
14.30 fahren wir weiter nach Nallathanniya, einem der Orte, von wo aus der Adams Peak bestiegen werden kann. Die Straße wird nun zunehmend schmaler und holpriger und so brauchen wir für die 45 km gut 2 Stunden. Gut, dass wir den erfrischenden Zwischenstopp in Kitulgala hatten. Auch das Wetter verschlechtert sich und wir schaffen es gerade noch mit trockener Haut in unsere Zimmer im Punsisi Hotel. Die rund 100 Stufen dorthinauf sind wohl als Warmup gedacht :-)) Zimmer sind okay (es wird sowieso eine kurze Nacht bis zum Start) und der Blick vom Balkon ist faszinierend. Wir zahlen mit Halbpension 10.000 Rupees für ein Einzel- und ein Doppelzimmer. Einziger Wermutstropfen: 19 Uhr treffen wir am Buffet ein, das leider kurz zuvor von einer Gruppe chinesischer Pilger gestürmt worden war. Nun gut, wir hatten ja reichlich zu Mittag gespeist und Pilgerei muss auch mit (kleinen) Opfern verbunden sein.
Blick Punsisi Nallathanniya
Wir schlendern abends noch etwas durch den Ort, der ehr an einen Jahrmarkt erinnert, denn es gibt unendlich viele kunterbunte Stände für alles mögliche. An diesem Wallfahrtsort brummt das Geschäft. Noch 2-3 Stunden Schlaf und 02.30 morgens nehmen wir den Aufstieg zum Gipfel des Adams Peak in Angriff. Im Ort schlürfen wir noch einen süßen Tee und knabbern Kekse und dann geht´s wirklich los. Glücklicherweise hat der Regen aufgehört, der Himmel ist sternenklar.
Kleiner Snack früh halb 3 vor dem Aufstieg
In der ersten Stunde läuft es sich noch ganz entspannt, aber dann wird es zunehmend steiler und anstrengender, 20-30 Stufen-1 Minute Pause-weiter-Pause, es scheint kein Ende zu nehmen. Der Umstand, dass die Stufen immer wieder in der Höhe differieren, macht es nicht leichter. Wir haben nicht gezählt, aber die Angabe von über 5000 scheint durchaus richtig. Wir drei als ehr untrainierte Mitfünfziger haben jedenfalls ordentlich geschnauft und geschwitzt, obwohl am Gipfel in 2243 m Höhe nur noch 13 Grad waren. 1000 Höhenmeter sind dabei zu meistern.
Der beleuchtete Pfad zum Gipfel
Größten Respekt hatten wir vor den Pilgern, die noch wesentlich älter als wir waren oder denjenigen, die sogar ihre Kinder auf den heiligen Berg trugen. Viele sogar barfuß oder tatsächlich an Krücken. Letztlich haben wir 3 Stunden bis zum Gipfel gebraucht und waren sogar noch eine halbe Stunde vor dem Sonnenaufgang um 6.14 Uhr oben. Vermutlich lagen wir mit dieser Zeit im Mittelfeld, aber auch hier gilt: dabei gewesen zu sein ist alles.
Geschafft: Sonnenaufgang bei 13 Grad
Grandioser Blick in das in Wolken gehüllte Tal
Leider waren dann an der Spitze einfach zu viele Menschen, um bis zum “Sri pada”, dem Fußabdruck Buddhas und eigentlichem Ziel der buddhistischen Pilger zu gelangen. Stattdessen genossen wir im dichten Gewimmel auf der letzten Treppe den Aufgang der Sonne und den großartigen Rundumblick in´s Tal.
Am Gipfel des Adams Peak: Sonnenaufgang und Anstehen vor dem Fußabdruck Buddhas (Sri Pada)
Tja, und dann kam der vermeintlich leichte Abstieg, aber glaubt mir: der hat uns den Rest gegeben, speziell Fuß- und Kniegelenke wurden extrem gefordert und zum Schluss schlurften wir mehr als dass wir gingen. Wir hatten zuvor noch einen Abstecher zu den Devon und Clairs Falls erwogen, aber waren einfach zu erledigt.
Und wieder 5000 Stufen nach unten
Also zurück in die “Wilde Ananas” an´s Meer.